Nachdem wir gestern die überfüllte Hauptverkehrsstraße gemieden haben, fahren wir heute nach der Rushhour los. Die ersten 20 Kilometer sind geprägt von einer sehr
engen Straße, die zum Teil steil ansteigt & an vielen Stellen noch nicht mal den kleinsten Seitenstreifen hat. Trotzdem fühlen wir uns sicher, da die aufmerksamen Australier fast übertrieben
viel Abstand halten. Außerdem schiebt uns der Wind & die kurzen steilen Anstiege fordern uns immer nur kurzzeitig.
An einem Lookout aufs Meer machen wir eine kurze Pause und genießen die Aussicht. Das Schlimmste ist geschafft & der Rest soll jetzt eine Flachetappe werden.
Am nächsten kleinen Hügel bin ich irritiert. Mein Antrieb macht auf dem kleinen Kettenblatt plötzlich Geräusche. Dann ist es wieder normal. Doch auch beim nächsten Anstieg: erst Geräusche, dann
blockiert der Antrieb. Britta kann gerade noch ausweichen. Ich kann einen Sturz vermeiden. Wir versuchen das Problem zu beheben, aber die verbauten Schrauben stehen sehr weit über &
Alternativen befinden sich nicht im Gepäck.
Am nächsten Anstieg: Kaum schalte ich aufs kleine Kettenblatt, blockiert kurz danach der Antrieb - aber dieses Mal reißt die Kette.
Zum Glück können wir die Kette mit einem Kettenschloss reparieren & ab jetzt ist das kleine Kettenblatt tabu. Die letzten Hügel werden mit Kraft auf dem großen Kettenblatt überwunden. Zum
Glück sind es nicht viele & meine Sehne macht alles anstandslos mit.
In Port Douglas finden wir einen tollen Radladen. Die Werkstatt nimmt sich der Sache an & findet eine Lösung für die falschen Schrauben. Erleichtert können wir nach zwei Stunden weiter
fahren.
Jetzt geht es mit Rückenwind über flache Straßen auf den tropischen Daintree Nationalpark zu. Dieser ist der älteste noch existierende Regenwald & bekannt für seine gefräßigen
Salzwasserkrokodile.
Auf dem Weg sehen wir unseren ersten "lachenden Hans" - die weltweit größte Eisvogelart.
Im Abendlicht erhaschen wir erste Blicke auf den Daintree River, passieren eine Krokodilfarm & dann setzt leichter Regen ein. Mit dem letzten Tageslicht erreichen wir einen schönen
Campingplatz im Daintree Village. Von hier aus wollen wir morgen auf Krokotour gehen & tiefer in den Regenwald eindringen.
Nach fast 100 Kilometern sind wir uns einig: Das war ein toller Tag!