In den letzten drei Tagen haben wir uns mühsam nach Süden vorgearbeitet. Hoch motiviert sind wir von der Achacha-Plantage morgens um 9 Uhr aufgebrochen. Ein Abschiedsfoto möchte der Plantagenbesitzer noch haben, dann geht's los.
Heute sollen ca. 100 Kilometer nach Gumlu gefahren werden. Doch schon nach wenigen Kilometern auf dem Bruce Highway kommen uns Zweifel. Starke Böen von vorne rechts erfordern zum Teil starkes Gegensteuern, um auf der Straße zu bleiben. Wird man aber rechts von einem Truck oder einem großen Wohnwagen überholt, fällt man gewissermaßen in ein Windloch in Richtung Straßenverkehr. Zum Glück können wir nach acht Kilometern den Bruce verlassen. Bis dahin fahren wir hochkonzentriert langsam weiter. Aber auch auf der Nebenstrecke weht uns der Wind ungebremst ins Gesicht & die Kilometer müssen hart erkämpft werden. Also steuern wir bereits nach 60 Kilometer in Home Hill einen kleinen Campingplatz an. Dort ist für 15 Euro sogar der Eintritt ins Schwimmbad mit enthalten und nach dem Aufbauen ziehen wir ein paar Bahnen im 50-Meter-Becken.
Am nächsten Morgen treffen wir Glenna & Tom beim Frühstück. Die zwei sind von Neuseeland nach Australien ausgewandert & super nett. Außerdem veranstaltet Glennas Schwester Radreisen in Neuseeland & Australien & hat selbst schon ein paar krasse Touren gemacht. Da sie in Neuseeland nahe Christchurch wohnt, hoffen wir, sie dort kennen zu lernen.
Dann brechen wir auf. Nach dem gestrigen Tag ist die Etappe heute nur 50 Kilometer lang geplant & endet in Gumlu. Der Gegenwind ist nicht ganz so stark & wir sind früh dort. Der nächste Übernachtungsplatz ist noch 20 Kilometer weiter, aber da es dort kein Trinkwasser gibt, bleiben wir in Gumlu.
Von dort geht es weiter nach Bowen. Erneut ist der Gegenwind stark. Wir kommen nur langsam voran. Auf den letzten Kilometern wollen wir dem Highway ausweichen. Komoot schlägt dafür einen Weg durch ein meistens ausgetrocknetes Flussbett vor. Wir finden das spannend & wollen es drauf ankommen lassen. Tatsächlich ist die Durchquerung des leeren Flussbetts etwas besonderes. Nach 66 anstrengenden Kilometern erreichen wir wenig später den Campingplatz & entscheiden, dass morgen ein Ruhetag ist.
Apropos Gegenwind, der wird uns noch ein Weilchen ärgern. Der beständige Südostwind ist typisch für die Passatregion in der wir uns gerade befinden. Aktuell liegt deren Südgrenze ungefähr bei Brisbane. Also wird uns der wohl noch die nächsten 1000 Kilometer ärgern. Danach soll es dann endlich "towwinds" geben. Wir sagen Bescheid wenn es so weit ist.