Am Montagmorgen um 08:30 Uhr legt unsere Fähre ab. Gegen 06:30 Uhr müssen wir am Check-In sein. Also klingelt um 05:30 Uhr der Wecker, vorbereitet haben wir gestern Abend schon das meiste.
Wir hieven unser Gepäck wieder in den Keller des Hostels & befestigen alles an unseren Rädern. Als wir auf die Straße treten kommt es uns frostig vor, die Straßen sind noch ganz leer & es wird langsam hell. Wir fahren vorbei am Lunapark, die Strandpromenade entlang & biegen nach ca. fünf Kilometern ein in den Pier der "Spirit of Tasmania". Wir werden eingeordnet in die Warteschlange der normalen Autos & beobachten den Sonnenaufgang über dem Meer während es Meter für Meter vorwärts geht. Zwischendurch müssen wir noch versichern, keine frischen Lebensmittel in den Taschen zu haben & bekommen dafür ein Markierungsbändchen ans Rad. Die "Spirit of Tasmania" wird schnell & strukturiert beladen - ja nach Größe werden die Autos heran gewunken. Nach ca. einer halben Stunde sind wir schon bei der Passkontrolle & dürfen von da aus durch einen Nebeneingang ins Schiff, wo unsere Räder sofort in Empfang genommen werden. Auch das Abladen am Abend ist so unkompliziert & wir sind positiv überrascht. Wir nutzen die neunstündige Überfahrt zum Schlafen & Planen - immer mit Blick auf die floodings & die Sperrungen. Beim Aussteigen fallen uns sofort zwei Dinge auf - die klare Luft & die kalte Luft!! Es ist ein deutliches Temperaturgefälle im Vergleich zum Festland. Ich muss sofort daran denken wie wir in Finnland im Winter aus der Fähre stiegen... ein bisschen wärmer ist es aber doch ;).
Am nächsten Tag starten wir dick eingepackt mit Kniewärmern etc. in Richtung Ostküste. Andreas hat eine tolle Route herausgesucht, die uns nur über kleine Pfade, Nebenstraßen & durch die Natur führen soll. Denn eines wollen wir hier nicht mehr - Autos, Trucks, Abgase, kilometerlange schnurgerade langweilige Straßen. Erst klappt alles super. Dann ruft uns plötzlich Farmer zu sich & informiert uns, dass eine Brücke weggespült wurde, über die wir in einigen Kilometern fahren wollen - Sackgasse. Die einzige sichere Möglichkeit nach Osten sei der Highway. Na gut, wir wollen es versuchen, drehen um & erreichen nach einigen Kilometern den Highway. Hier dauert es fünf Minuten, dann haben wir genug. Wir drehen erneut um, fahren ins nächste Städtchen, trinken Kaffee & entdecken den faszinierendsten Spielzeugladen, den wir jemals gesehen haben. Außerdem beschließen wir eine Planänderung. Wir wollen Natur, nicht Highway! Wir radeln also an der Küste im Norden entlang Richtung Westen. Hier gibt es kaum Sperrungen & wunderschöne Aussichten - allerdings noch mehr Höhenmeter als auf dem Festland!! Wir übernachten in Ulverstone, dann geht es weiter über Penguin (hier ist alles voller Pinguine - der größte von ihnen steht im Moment ganz in Zeichen des "pink october", der weltweiten Kampagne zur Brustkrebsfrüherkennung) nach Burnie. In Burnie wollen wir bleiben bis die nächsten Regenfälle vorbei gezogen sind. Wir machen einen Tagesausflug an die Guidefalls & besuchen in der Dunkelheit die zahlreichen Pinguine, die am Strand ihre Küken füttern.