Nach unserem Ausflug zu den Guidefalls geht es nach einem Tag Regenpause zurück in Richtung Devonport. Mittlerweile sind die Nebenstrecken wieder frei und wir wollen nun den Weg zur Ostküste in Angriff nehmen. Unterwegs fahren wir noch mal durch Penguin & besuchen nochmal den rosa Pinguin..
Auf den letzten Kilometern geht es noch einmal auf & ab. Außerdem bremst uns ein eisiger Wind. Erneut kommen wir ziemlich erschöpft an. Als wir dann noch den Wetterbericht für die kommende Woche sehen - dieser sagt Starkregen, Starkwind & Temperaturen um die 10°C voraus - entscheiden wir, dass wir Tasmanien jetzt mit dem Auto erkunden werden. Am übernächsten Morgen übernehmen wir einen X-Trail, der jetzt für 3 Wochen unser rollenden Untersatz wird. Die Räder landen im Kofferraum. Gelegentlich wollen wir auch noch mal aufs Rad steigen.
Als erstes geht es dann zum Einkaufen. Dieses Mal können wir mal für mehr als zwei Tage einkaufen. Auch Wasser wird in großer Menge gebunkert. Dann geht's schnurstracks zum "Trowunna scanctuary". Dort werden tasmanische Teufel, Wombats & Quolls im Rahmen von Zuchtprogrammen aufgezogen. Hier verbringen wir einen wunderschönen Nachmittag, stapfen über die völlig durchnässten Wiesen, beobachten die quirligen Quolls, füttern unendlich viele Wallabies, hören die kleinen Teufel kreischen & sehen - endlich!! - die ersten Wombats. Wir (also eine besonders) sind hin & weg, wie süß die sind!! Klein, rund, flauschig & knopfäugig. Ein besonderes Merkmal der Wombats ist eine dicke Knorpelplatte am Hintern. Mit dieser können sie Angreifer in ihren engen Gängen einklemmen & gewissermaßen an der Decke zerquetschen oder damit den Eingang verbarrikardieren.
Irgendwann müssen wir uns mithilfe eines heißen Kaffees aufwärmen & nehmen dann noch an einer Führung teil, auf der wir viel über die tasmanische Tierwelt lernen, einem Wombat den Bauch kraulen & den Teufeln beim Fressen zugucken dürfen. Danach fahren wir zu einem free Campside an den Honeymoon-Caves. Eine große wellige Wiese inmitten bewaldeten Berge neben einem wahnsinnig schnell fließenden Fluss, der bei seinem aktuellen Wasserstand die Höhlen fast komplett durchspült. Vorsichtig gehen wir an den verschiedenen Öffnungen des Höhlensystems ein paar Schritte in die Dunkelheit, landen aber immer wieder am Wasser. Normalerweise scheint diese Höhle in Abschnitten begehbar zu sein. Heute Nacht ist es mal wieder richtig kalt, sodass wir unseren Atem sehen können & wir entscheiden, dass die geplante Wombatbeobachtung ohne Lagerfeuer nicht durchzuführen ist. Es zieht uns in die warmen Schlafsäcke! Nachts entdecken wir aber, geweckt von den Hüpfgeräuschen, eine Gruppe Wallabies um uns herum.
Am nächsten Morgen werden wir vom Regenprasseln geweckt & machen uns bei Starkregen & Sturm auf den Weg zum Cradle Mountain. Der Weg hat es in sich & führt uns über zwei Pässe. Wir sind sehr froh, heute nicht auf den Rädern zu sitzen. Man ist innerhalb von Sekunden durchnässt & im eisigen Wind fällt es ab & zu schwer, sich auf den Beinen zu halten. Zudem sind die Straßen schmal, kurvig, teils überschwemmt & rutschig. Am Cradle Mountain soll es tolle Wanderungen durch rauhe Natur & ganz viele Wombats geben. Aber - apropos innerhalb von Sekunden durchnässt - unsere dünnen, sportlichen Fahrradregenjacken halten diesen Regenfällen nicht Stand... Wir versorgen uns am Visitor Center mit allen Informationen & entscheiden zurück zu kommen, wenn die Wettervorhersage gemäßigten ist ODER wir unsere Garderobe um weitere Regenjacken erweiter haben. Stattdessen entscheiden wir uns heute für zwei kürzere Wanderungen zu zwei Wasserfällen, dem Bridal Vale Fall & dem Champagne Fall - wunderschöne verschlungene Wege führen durch den dichten Wald, der vor den stärksten Sturmböen & dem Regen einen gewissen Schutz bietet. Es ist herrlich, mal wieder richtig zu Fuß unterwegs zu sein & die geschundene Radmuskulatur aufzulockern & die Wasserfälle sind umso beeindruckender aufgrund der Wassermassen, die von allen Erhöhungen in der Landschaft fließen. Wir laufen fast permanent innerhalb von "Bächen", in die sich die Wege verwandelt haben. Abends machen wir ein Lagerfeuer & können so trotz Regen, Sturm & Kälte lange draußen sitzen. Trotzdem entdecken wir keine Wombats. Wallabies leider heute auch nicht. Denen ist wahrscheinlich zu kalt.