Von Manapouri geht's zur Südküste der Südinsel. Der erste Stopp ist an der "Clifden Limestone Cave". Hier können wir auf eigene Faust eine Tropfsteinhöhle erkunden. Wir gehen zuerst etwa 20 Minuten durch den ersten Eingang.
Mal gehen wir durch größere Hallen, mal geht's auf allen Vieren durch enge Spalten. Ganz schön aufregend. Leider sind die Glowworms nicht sehr aktiv. Nach 20 Minuten drehen wir um. Vom angekündigten Pool und den Stellen, die durchwatet werden müssen war nichts zu sehen.
Wieder draußen studieren wir nochmal die Karte der Höhle und stellen fest, daß Eingang 3 direkt zu dem "Swimmingpool" führen soll. Also ziehen wir nochmal los. Und tatsächlich nach ein paar Leitern, zwei Boulderabschnitten erreichen wir den unterirdischen Pool. Britta hat sogar noch trockene Füße und wir entscheiden uns gegen das Bad, das nötig wäre um die Höhle komplett zu erkunden. Spannend genug ist der Rückweg auch so.
Als nächstes steht Monkey Island auf dem Programm & dann geht's durch Invercargill nach Fortrose, wo wir an einem stürmischen Strand eine unruhige Nacht verbringen.
Morgens brechen wir zum Seelöwenstrand bei "Waipapa Point" auf. Dort angekommen schauen wir uns erst den Leuchtturm an & lesen aufmerksam die Sicherheits- / Schutzbestimmungen. Kurz zusammengefasst: Seelöwen fressen Fisch & keine Menschen, aber man soll mindestens 10 Meter Abstand halten, um die Tiere nicht zu stören. Das kriegen wir hin, denken wir uns da noch.
Der Sandstrand wird von einer brüchigen ca. 5 Meter hohen Abbruchkante zum Land hin begrenzt. Außer riesigen Seetangblättern ist der Strand aber leer. Wir schlendern trotzdem ein wenig an ihm entlang & als wir gerade umdrehen wollen, entdecken wir einen Seelöwen in der Brandung. Er schwimmt langsam in unsere Richtung. Wir bleiben stehen & beobachten. Offensichtlich beobachtet er uns auch. Nachdem er am Strand angekommen ist, watschelt er etwas unbeholfen in unsere Richtung. Als er noch ca. 30 Meter entfernt ist, zeigt er die Zähne & brüllt aggressiv in unsere Richtung. Wir bleiben immer noch stehen, um weiter beobachten zu können. Plötzlich sprintet der Seelöwe mit weit aufgerissenem Maul auf uns zu. Wir nehmen die Beine in die Hand & stellen den alten Abstand wieder her. Kaum laufen wir weg, legt sich der Seelöwe hin und wälzt sich entspannt & gelangweilt auf dem Rücken. Kaum haben wir ein paar Bilder geschossen, springt er wieder auf die Flossen & geht wieder brüllend auf uns los. Wir vergrößern erneut die Entfernung. Er scheint zufrieden & wir gehen - nicht ohne ihn aus den Augen zu lassen zurück in Richtung des Küstenaufgangs, der uns zurück zum Auto bringen soll. Der Seelöwe geht zurück ins Wasser & schwimmt parallel in unsere Richtung. Erst beobachten wir, doch als der Seelöwe uns dann überholt & den Weg zum Küstenaufgang abschneidet, sind wir doch einigermaßen ratlos. Einen weiteren Weg gibt es nicht & wir können ihn auch nicht mehr sehen, weil er im Dünengras verschwunden ist.
Verunsichert rüsten wir uns am Strand mit zwei stabilen Stöcken aus & folgen dem Krawalllöwen in Richtung unseres Autos. Wir scheinen jetzt wehrhaft genug... zumindest lässt sich der Feigling jetzt nicht mehr blicken & wir erreichen erleichtert das Auto.
Wir fahren weiter & machen den Walk zum "slope point", dem südlichstem Punkt der Südinsel. Kräftiger Wind & hohe Wellen haben dort raue Klippen & Steilküste geschaffen & empfangen uns mit tosender See.
Als nächstes erreichen wir "Porpoise Bay", dort soll es die seltenste Pinguinart der Welt geben. Leider können wir keine finden. Vermutlich weil wir zu früh sind. Dafür tummeln sich in der Bucht einige Hektordelfine. Eigentlich ist das Baden mit den Delfinen populär, allerdings bei stürmischen 9 Grad ist der Strand menschenleer. Nach einem Kaffee ringen wir uns dann doch durch, ins Meer zu gehen. Leider bleiben die Delfine auf Abstand, das Bad in der Brandung macht aber trotzdem Spaß & als ich noch versuche die Delfine anzulocken kommt ein Seelöwe, den wir vorher noch am Strand gesehen haben, ins Meer & leistet Britta in wenigen Metern Entfernung Gesellschaft, dieses Mal arttypisch ruhig & gelassen.
Durchgefroren geht's zu "Jacks Blowhole", welches über 200 Metern entfernt von der Küste liegt & in dem wir das Meer tosen sehen können.
Jetzt geht es endlich in Richtung "Kaka Point" zum Campsite. Da gerade die richtige Zeit ist, statten wir noch eben einer Beobachtungsstation in der "Roaring Bay" einen kurzen Besuch ab... & schon nach wenigen Minuten watschelt ein Gelbaugenpinguin an den Strand & lässt sich aus der Ferne beobachten.
Was für ein Tag!