Vom Mount Cook geht es zurück nach Christchurch & von dort zur Akaroa Halbinsel mit ihren hohen Bergen und tief ins Innere eingeschnittenen Naturhafen. Da wir zurück zur Westküste wollen, fahren wir erneut in Richtung Arthurs Pass & übernachten unweit des "Cave Stream Reserve" - zur Erinnerung, dort wollten wir schon vor knapp zwei Wochen die 500 Meter lange Tour durch den Berg machen, aber der Wasserstand ließ es nicht zu.
Morgen wollen wir es nochmal versuchen, der abendliche Abstecher zur Tal lässt hoffen, dass die Begehung morgen möglich ist. Der Wasserstand ist deutlich niedriger.
Die Sonne begrüßt uns am kommenden Morgen. Wir frühstücken gut & dann geht's zur Höhle. Wir steigen aufgeregt in unsere Neoprenanzüge, greifen unsere Stirnlampen & die Gopro. Vor uns stehen noch drei Tschechen unschlüssig vor dem Abstieg zum Höhleneingang. Auch sie sind mit Taschen- & Stirnlampen ausgerüstet. Schnell sind wir uns einig, dass wir das Abenteuer gemeinsam wagen wollen.
Dieses mal ist der Eingang zur Höhle gut erreichbar. Zwar fließt immer noch viel Wasser aus der Höhle, aber der Bach ist gut durchquerbar. Dann heißt es Lampen & Gopro an & los geht's. Noch bevor wir das Tageslicht endgültig verloren haben, sind wir schon brusttief im Wasser. Der Höhlenbach macht es uns nicht leicht, aber dann wir er flacher & wir kommen gut voran. Überall rauscht es & immer wieder müssen wir kleine Becken durchqueren, kleine Wasserfälle erklimmen & uns durch Stromschnellen kämpfen. Der Adrenalinspiegel steigt.
Nach knapp 20 Minuten holen wir eine Gruppe vor uns ein. Ein ca. 35-jähriger Neuseeländer hat seine Eltern zu diesem Abenteuer überredet. Offensichtlich wusste er aber auch nicht, worauf er sich eingelassen hat. Die drei stecken an einem Wasserfall fest. Seine Mutter kommt gegen die Strömung nicht über die Kante. Nach kurzem Palaver bilde ich eine Leiter mit meinem Bein & meiner Schulter. Britta stützt von der Seite & ihr Mann schiebt am Allerwertesten, während der Sohn von oben zieht. So schafft sie es dann. Auch der Vater benötigt unsere Hilfe. Wir folgen & nach kurzer Zeit stehen wir oberhalb des Wasserfalls. Wir beschließen hinter den dreien zu bleiben & tatsächlich können wir noch zweimal helfen & so erreichen wir gemeinsam nach etwa 50 Minuten erschöpft, ausgekühlt & nass, aber voller Glücksgefühle den Ausgang. Ein herrlich erfrischendes Abenteuer (Video).
Weiter geht's zu den Blowholes an den "Pancake Rocks" bei "Punakaiki". Die Felsen dort sehen aus, als ob man Pfannekuchen übereinander gestapelt hätte. Wer genau hinschaut kann viele Gesichter und Tiere entdecken. Die Brandung klatscht in die Steilküste & bringt die im innern liegenden Becken "zum Kochen". Gelegentlich werden die Wellen durch die Blowholes nach oben gedrückt & die Gischt schießt meterhoch in die Luft (Video). Wenige Kilometer weiter schlagen wir unser Nachtlager auf. Zum Abendessen gibt einer seltene (nur in wenigen Wochen verfügbare) neuseeländische Spezialität. "Whitefish Patties" - Minifische in Eiern werden zu kleinen Patties gebraten. LECKER!
Zur Verdauung lasse ich mir das Bad in der rauen See nicht entgehen!